Engagement für ein offenes Hohenschönhausen

Bettina Grotewohl ist im Herbst 1989 Leiterin des örtlichen Kulturbunds und Mitglied der Stadtbezirksversammlung (SBV) Hohenschönhausen. Ihr Heimatbezirk gilt als Stasi-Hochburg. Hier befinden sich zahlreiche Einrichtungen des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Von Dezember 1989 bis Mai 1990 leitet Bettina Grotewohl eine Kommission aus Bezirksabgeordneten sowie Angehörigen der Bürgerbewegung und der Kirche mit dem Ziel, die Liegenschaften des MfS für alle verfügbar zu machen. Den „Schwung der neuen Zeit“ will Bettina Grotewohl nutzen, um auch andere Barrieren einzureißen: 1990 gründet sie mit Gleichgesinnten die „Bürgerinitiative Ausländische MitbürgerInnen in Hohenschönhausen“. Der Verein unterstützt zunächst ehemalige Vertragsarbeiterinnen und Vertragsarbeiter, später auch andere migrantische Gruppen und leistet bis heute aktive Integrationsarbeit.